G Bildende Kunst
Gumpendorferstraße 10–12, 1060 Wien
Eröffnung Donnerstag, 9. Juni 2022, 18 – 21 Uhr
Ausstellungsdauer 10. Juni – 27. Oktober
Di 14–18h, Mi 10–14h, Do 10–14h und Fr 11–14h (nach Voranmeldung)
SPECIAL EVENT: EXHIBITION PARCOURS zum Thema “LOSING CONTROL”
ARTIST TALK MIT KURATORIN URSULA MARIA PROBST
Samstag, 13.Nov.2021 von 11:00 bis 11:45
Aufgrund limitierter Platzkapazität ersuchen wir um Anmeldung unter registration@viennaartweek.at mit dem Vermerk „Crisfor“
Bildroman/ Visual Novel
168 Seiten, 89 Abb., gebunden
29,00 x 29,00 cm
Deutsch, Englisch
Herausgeberin: Angela Stief
Text(e) von Hellmut Butterweck, Robert Pfaller, Andreas Spiegl, Angela Stief
Gestaltung von Atelier Liska Wesle Wien, Berlin
Verlag Hatje Cantz, Berlin, 2020
ISBN 978-3-7757-4751-6
Im Gegensatz zur schnellen Handyfotografie unserer Tage lässt sich Crisfor Zeit. In analoger Doppelbelichtung kombiniert sie auf ihren Reisen zwei verschiedene Orte zu verschiedenen Zeiten in einem Bild. Dabei entstehen hybride Räume. Mit der Bezeichnung Capricci verweist sie auf eine kunsthistorische Tradition, in der Künstler von Jacques Callot bis Francisco Goya gearbeitet haben. Der vorliegende Bildroman „She was European“ versammelt ernsthafte, ironische und groteske Fotografien, die Ambivalenzen und Widersprüche unserer Alltagsrealität zeigen.
In the age of quick phone snaps, Crisfor takes her time. Using double exposure in analogue photography, she combines in one photograph images from two different places which she travelled to at different times. As a consequence, hybrid spaces emerge. By calling her pictures Capricci, she refers to a tradition in art history which can be seen reflected in works by artists from Jacques Callot to Francisco Goya. The photo narrative “She was European” is a compilation of serious, ironic and grotesque photographs unveiling the ambivalences and contradictions of our every-day life and reality.
Anzeigenserie 'capricci' in KUNSTFORUM INTERNATIONAL
'Capricci' sind fotografische Doppelbelichtungen auf analogem Film. Das Licht bestimmt, welche Teile der ersten oder der zweiten Belichtung dominieren. Die Dialektik der beiden Bildmotive formuliert eine Frage. Der handschriftlich wiedergegebene, unverständliche Text erhöht das Potential der möglichen Assoziationen für den Betrachter.
'Capricci' are produced in the technique of double exposure on analogue film. The dominating parts of the first or the second exposure are defined by light. The two different motives pose a dialectic question. The text - unintelligible and done in handwriting - increases the possibilities of associations to the viewer.
Anzeigenserie 'the male muse' in KUNSTFORUM INTERNATIONAL
Anzeigenserie 'crisfor' in KUNSTZEITUNG 02 – 07 2005
Familiengesicht
animation in endlosschleife, dauer 27 sekunden, die gesichter beeinflussen einander wechselweise animation looped, 27 seconds, the faces influence each other mutuallyist die anwendung der... / in the work ...
„Familiengesicht“ ist die Anwendung der „Differenz einer Beziehung“ auf die Personen einer Familie. Die Gesichter des Mannes, der Frau und ihrer beiden Kinder überlagern einander in einer Endlosschleife. Die Abfolge ist so gewaehlt, dass wechselweise eine/r die anderen dominiert, ihren/seinen Geist über, gleichsam in die anderen hinein legt. So stellen sich verschiedene Sichten der familiären Bindungen dar.
In the work "Familiengesicht" 'difference of relationship' is applied to the members of one family. The faces of the man, the woman and their two children superpose each other in a loop. In the sequence chosen for this animation they dominate each other by terns, one puts his/her spirit on the others, even more than that, into the others. In this way we see different sights of the familiar bonds.
„Differenz einer Beziehung“ ist eine Studie, ein Versuch zum Sichtbarmachen einer Beziehung zwischen zwei (eventuell mehr) Menschen. Zwei Gesichter werden übereinander gelegt. Es entsteht ein virtuelles Gesicht, das die Merkmale beider Gesichter enthält. Durch die Umkehrung der Reihenfolge des Übereinanderlagerns erhalte ich die „Differenz“ dieser Beziehung. Das Gesicht im Hintergrund dominiert durch Kopfform, Haartracht, Hals und Schultern. So stellen sich verschiedene Sichten dieser Beziehung dar, durch unterschiedliche Wahl des dominierenden Teiles.
'Difference of Relationship' is a study, an attempt to visualize relations between two (eventually more) people. Two faces were put one upon the other. The result is a virtual face which contains the features of both. By reverting the sequence we get the 'difference' of this connection. The face in the background dominates by shape of head, hairstyle, neck and shoulders. In this way we see different sights of this relationship by the alternate choice of the dominant parts.
Meine Identität wird des öfteren durch ein Foto meines Gesichtes bestätigt – Pass, Führerschein, etc. Die Identität anderer ebenso.
Obwohl es heute andere, technische, Möglichkeiten der Identifikation gibt, die jedoch nicht für unsere sinnliche Wahrnehmung im Alltag zugänglich sind, bleibt das Aussehen des Gesichtes doch das wichtigste Signifikant für uns, einen Menschen zu erkennen und wieder zu erkennen.
Kommunikation zwischen Menschen stellt Beziehungen her. Wenn Menschen miteinander in Verbindung treten, beeinflussen sie einander. Eine Wechselwirkung tritt ein.
Durch das Übereinanderlagern zweier Gesichter erzeuge ich ein sinnlich wahrnehmbares Bild dieser Beziehung. Ein hybrides, irritierendes Gesicht blickt uns an, da es nicht, wie wir gewohnt sind, von einem Menschen stammt, sondern die Summe zweier Identitäten ist.
My identity is often proved by a photograph of my face - passport, driving licence, etc. The identity of others likewise. Although there are other, technical, posibilities for identification today, which are not accessible to our sensual perception in everyday life yet, it is the appearance of the face that remains the most significiant fact to know and recognize a person.
Communication produces relations between people. When people get in touch, they influence each other. Interaction takes place.
I create an image of this connexion by putting two faces together, one over the other. The result is a hybrid, irritating face staring at us not deriving from one person as we are used to but representing two identities.